Große Schatten schleichen durch die Wälder. Scharfe Zähne blitzen auf. Es ist kalt und dunkel. Atemwolken stoben gegen den Himmel hinauf. Voll steht der Mond dort, hell und klar. Dann ein Heulen, ein Knurren - ganz dich!
Erschrocken fuhr die getigerte Katze aus ihrem Nest. Das Herz rast, die Augen weit geöffnet. Eine neue Gefahr droht, so hat der Sternen-Clan es ihr vermittelt. Noch verwundet und gebrochen ist der einstige Clan des Sumpfes. Vor gar nicht all zu langer Zeit kamen die Zweibeiner und säuberten das Gebiet des Sumpfclans. Sie nahmen viele mit andere erschossen sie. Fleckenstern hatte sich mit einigen wenigen verstecken können. Doch ihr einstiger Clan hatte den Kampf verloren. Fuchsschweif, ihr Stellvertreter, kam in den Bau und betrachtete seine Anführerin. „Eine neue Gefahr steht uns bevor Fuchsschweif!“ hauchte die getigerte und blickte ihrem treuen Gefährten an. Dieser sträubte leicht das fuchsfarbene Fell und stieß mit der Nase beruhigt in ihre Flanke. „Auch diese werden wir überstehen!“ Seine Stimme beruhigte Fleckenstern und sie neigte den Kopf. In letzter Zeit hatten sie Heiler verloren. Junge blieben ihnen keine mehr. Eisauge, einer der Älteren und Kupferherz, eine Königin, mehr war ihnen nicht geblieben. Wie sollten sie nun die neue Bedrohung bestehen?
Akuro hob den Kopf und blickte auf den großen Berg. Seine Pfoten schmerzten, doch das würde er nicht eingestehen. Seine Ohren zuckten gegen den Wind. „Hinter dem Berg liegt unsere neue Heimat!“ seine Stimme barg Hoffnung und war Stark. Nicht so sein Rudel. Sie hatten den Kampf gegen ein verfeindetes Nachtbarrudel verloren. Dabei hatte Akuros Gefährtin ihr Leben gelassen. Bitterkeit stieg in ihm auf, doch er schüttelte diese aus dem Pelz. Akas brichtete von Fels und Wald. Dies musste ihr Land sein. Der schwarze Rüde, sein Bruder, sagte ebenso, das ihr Name von nun an das Felsen Rudel sei. Ein komischer Name, aber Akuro fügte sich seinem Ahnen-Augen. Er war ihr Weiser und der Leitwolf war froh, wenigstens ihn an seiner Seite zu wissen. Doch Akas war ein stehter Wanderer. Er kam und ging wann er wollte. So betrachtete Akuro sein Rudel. Kinna, seine älteste Tochter, eine gute Jägerin, Kao ihr Heiler und Suri, die jüngste, ein jung Wolf aus dem Wurf von Kinnas Schwester Aki, die ebenfalls beim Überfall ums Leben kam. So viele hatte er an die Mondwölfin verloren. Heute Abend, wenn sie sich zeigte, würde sein einziges Lied seiner verstorbenen Gefährtin und seinen Rudelkammeraden gelten. Heute, wenn sie in ihrem Land ankamen!