Das Wetter war ruhig für einen Tag im Gebirge. Hier war es selten, dass der alte Schnauferich mal still hielt und so genoss Sandor die Sonnenstrahlen die sich durch die weißen Wattewolken hindurchschlich. Er hatte geträumt. Und dieser Traum ließ ihn in Sorgen und gleichzzeitiger Neugierde erwachen. Es waren Neue gekommen. Neue Wölfe und sie würde hier ihr Revier beziehen. Zuerst hatte Sandor sich darüber gefreut, doch dann waren Bedenken aufgekeimt und ein wenig verachtung darüber, dass sie es wagten das Revier seines ehemaligen Rudels zu beanspruchen. Immer wieder wechselte sein Gebahren von einem leisen, unterschwelligen Knurren hinüber zu einem neugierigen Winseln. Seine ruhige, einsame Zeit hier wäre vorrüber. Die Tage, dass er sich unbehelligt in den Wäldern und Wiesen fortbewegen konnte ebenfalls. Dessen war er sich bewusst und eine leichte Melancholie legte sich auf sein Herz. Er würde diesen Platz nicht verlassen. Nicht solange die braune Wölfin nicht hier war. Er würde bleiben, koste es was es wolle. Und die Kosten waren das Gespräch mit dem Rudel. Er musste mit dem Alpha sprechen und ihm sein Gesuch vortragen. Er wollte bleiben, aber keinem anderen Rudel angehören...
Das würde nicht leicht werden. Er hatte keine Ahnung was das neue Rudel durchgemacht hatte, wie sie auf ihn reagieren würden. Aber eigentlich hatte Sandor nur ein wenig bedenken. Er war ein umgänglicher Typ, aber die Zeit des Allein seins hatte seine Kommunikativität einrosten lassen.
Der Schwarz-graue erhob sich scnaufend und schüttelte sein staubiges Fell. Er musste es versuchen.
Und so machte er sich auf den Weg, hinab von den felsigen, scharfkantigen Gebirgshängen, hinein in den Wald um mit dem neuen Rudel Kontakt auf zu nehmen.
Irgendetwas würde schon geschehen....irgendwas...
[in den Wald]